Sonntag, 3. Januar 2021

Auf einen Kaffee mit.... Yvonne @needleowl

In der virtuellen Welt des Nähens und Patchworks trifft man immer wieder auf tolle, kreative und positive Menschen. Menschen mit denen ich am liebsten stundenlang quatschen würde, mich zum nähen verabreden und ihnen bei ihrem Tun über die Schulter schauen möchte.

Ich freue mich sehr, dass ich, besonders im letzten Jahr, die Möglichkeit dazu bekommen habe viele dieser Menschen persönlich kennenzulernen. In loser Reihe möchte ich euch Menschen, die mich ebwegt beeindruckt und inspiriert haben bei einem "virtuellen Kaffeeründchen" ein bisschen vorstellen.



Ich freue mich auch diesen Monat wieder über virtuellen Besuch. Dieses Mal begrüße ich Yvonne und gebe hiermit einfach das Wort ab. Viel Freude beim Lesen und Kennenlernen.
 

Was darf's denn sein? Kaffee oder Tee? Mit Milch und Zucker. Stell dich uns bitte einmal vor. 


 

Hallo Judith, danke für die Einladung. Nett hast du es dir hier gemacht! Zum
Kaffeeklatsch darf es bei mir gerne ein großer Cappuccino sein - mit viel Milch, ohne
Zucker :-).
Ich bin Yvonne, 36, und wohne mit meinem Mann und unserem mittlerweile 1-jährigen
Sohn in einem kleinen Ort zwischen Köln und Bonn. So richtig schön auf dem Land :-).
Geboren und aufgewachsen bin ich allerdings im Bergischen, genau genommen in
Wuppertal. Meine familiären Wurzeln liegen jedoch im Sauerland. Ich bin also eine
fröhliche Mischung aus “Woll.” - “Wie isset? Muss.” und “Alaaf!” ;-).
Im Leben jenseits meines Nähzimmer habe ich mich beruflich ganz dem Steuerrecht
verschrieben und habe einen klassischen Bürojob. Privat bin ich grundsätzlich sehr
gerne sportlich aktiv (Tanzen, Yoga, Skifahren...) - Kind und Garten verhindern da aber
aktuell ein echte Regelmäßigkeit.
Ansonsten bin ich gerne mit Freunden zusammen und liebe ausgedehnte Spieleabende!
(Natürlich alles nur, soweit Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht ...)
 

 

Magst du erzählen, woher wir uns kennen?

 
Uns beide kann man glaube ich als klassische “Online-Bekanntschaft” bezeichnen. Ich
glaube das erste Mal bin ich über deinen Namen/Blog gestolpert, als ich bei Barbara und
Grete (das-mach-ich-nachts und stoffsalat) die Berichte über ihren gemeinsamen
Quiltcon-Besuch verschlungen habe. Das ist schon ein paar Jahre her.
Dort seid ihr euch auch über den Weg gelaufen und die Info über Quilter aus dem Kölner
Umland hat mich aufhorchen lassen. Seitdem “verfolge” ich dich und die Modern
Cologne Quilter auf deinem Blog und deinen social media-Kanälen.
Tatsächlich haben wir uns später aber auch schon einmal (wenn auch nur kurz)
persönlich getroffen, wie sollte es auch anders sein, zwischen verdammt vielen Stoffen
*grins*.
Mittlerweile stehen wir zumindest virtuell in recht regelmäßigen Kontakt (was mich
persönlich sehr freut!).
Die Nähwelt ist eben doch ein (meist schönes, kleines) Dorf :-).
 

Wie fühlt es sich so an mitten in meinem virtuellen Nähzimmer? Gefällt es dir hier? Wie bist du selbst zum Patchworken/Quilten gekommen?

 
Nett hast du es dir hier gemacht. Auch die Gesellschaft, die du dir bisher so eingeladen
hat, ist sehr sympathisch und macht mich schon ein bisschen stolz, mich dazu setzen zu
dürfen :-).
Ich habe über das wie und wann jetzt eine Weile nachgedacht und bin zu dem Schluss
gekommen, dass dieses Hobby seine Wurzeln tatsächlich irgendwo in meiner Kindheit
haben muss. *lach*
Ich habe tatsächlich schon immer gerne gebastelt, gemalt, gePUZZLET oder wie meine
Mama es dir jetzt erklären würde “rumgefäntert” (keine Ahnung wie man das schreibt
und ob es das Wort in irgendeinem der o.g. Dialekte tatsächlich gibt *lach*. Aber in
Mamas Sprachgebrauch heißt das:”Dinge tun, die keinen sinnvollen Nutzen haben.
Rumspielen.”).
Ich kann mich auch erinnern, dass ich gegen den Widerstand meiner Mama mal ein
dickes, staubiges Patchworkbuch aus der Bibliothek mit nach Hause geschleppt habe,
weil mich die vielen kleinen Stoffstückchen so fasziniert haben. Damals habe ich fest
geglaubt, dass ich einfach nur Nadel und Faden nehmen muss um das nachzumachen
*grins*. Tatsächlich habe ich das Buch am Ende nur durchgeblättert und wieder
zurückgebracht. Damals war Patchwork definitiv noch eine Nummer zu groß. Aber ich
war angefixt!
Das Nähen habe ich mir dann aber tatsächlich erst viiiiiiiiel später beigebracht. Da war
ich bestimmt schon Mitte 20. Mein erstes Pferdchen war die “Adler Deluxe” meiner
Mama,, die mittlerweile schon bald 60 Jahre auf dem Buckel hat (die Nähmaschine,
nicht Mama *grins*). Das alte Schätzchen hat mich bei allen ersten Nähschritten
begleitet und viele Jahre war sie immer noch meine einzige Maschine. Jetzt ist “Emma”,
wie ich sie liebevoll nenne, seit ein paar Jahren im wohlverdienten Ruhestand und hat
meiner jetzigen Maschine Platz gemacht. Aber bin mir sicher, dass sie unter meinem
Nähtisch den Tag herbei sehnt, an dem ich “Emma 2.0” endlich in die Wartung schicke
und die alte Dame dann nochmal für ein paar Tage hervor hole.
Seitdem nähe ich mich eigentlich Querbeet durch alles, was man so unter eine
Nähmaschine packen kann. Den Anfang haben sicherlich wie bei vielen erste Kissen und
Dekoartikel gemacht, schnell wollte ich mir aber auch meine eigene Kleidung und
Taschen selber nähen können (hatte ich schon erwähnt, dass ich ein Taschenjunkie bin?
;-)).


Keine Nähtechnik war bisher vor mir sicher. Und nach ein paar Jahren und sicherlich
auch der ein oder anderen Stoffmesse, die ich dann mittlerweile besucht habe, stand ich
das erste mal wieder vor Patchwork-Büchern und Stoffen - und dieses Mal habe ich es
dann “durchgezogen”.
Nichts desto trotz empfinde ich mich immer noch als blutiger Patchwork-Anfänger und
staune immer, in welchem Tempo und mit welcher Präzision die “reinen” Patchworker
ihre Quilts fertig stellen. Ich muss noch viel lernen/üben.
 

Inspirationen sind das A und O der kreativen Entfaltung und Entwicklung... woher nimmst du die Inspirationen fur deine Werke?

 
Wie oben schon beschrieben kann mich glaube ich ganz gut als “Crossover”-Näherin
bezeichnen.
“Werke” ist allerdings vielleicht ein bisschen hochgegriffen, für das, was ich mache. Ich
sehe schöne Dinge und wenn es mich richtig “flashed” lässt es mich meistens so lange
nicht mehr los, bis ich es so umgesetzt habe, wie es sich in meinem Kopf
zusammengepuzzelt hat.
Ich verbringe tatsächlich bald mehr Zeit im www als tatsächlich aktiv an der
Nähmaschine. Ich stöbere viel auf Instagram, folge dabei fast ausschließlich Accounts,
die sich beruflich oder privat ebenfalls hauptsächlich ums Nähen drehen. Da ist
tatsächlich von Patchworkern und Longarmern über Taschen- und Accessoire-Näher bis
zu Bekleidungsnähern für Erwachsene und Kindern so ziemlich alles dabei.
Nicht zu vegessen die Stoffdesigner.
Von Instagram aus verirre ich mich dann meist auf die einzelnen Blogs hinter den
Profilen - was für mich auch ganz klar zeigt, dass das Medium “Internetblog” nicht tot ist,
sondern zumindest für mich eine wichtige Informations- und Inspirationsquelle bietet.
Naja... und dann entwickeln sich Ideen. Entweder starte ich bei fertigen Nähbeispielen
oder ich habe mich in einen bestimmten Stoff verliebt - und dann fange ich an zu
“fäntern” (s.o. ;-)). 



Findet man dich neben deinen kreativen Ergüssen an der Nähmaschine noch anderswo? Als Blogger oder auf Social Media Kanälen? Schließlich möchten wir gerne deine Werke in Augenschein nehmen und uns von dir inspirieren lassen!

 
Aber natürlich :-). Ich mag nicht gerne “alleine” meinem Hobby nachgehen und dafür ist
für mich social-media tatsächlich das Fenster in die Nähwelt.
Auf Instagram kann man mich unter @needleowl finden. Ich versuche regelmäßig
Einblicke auf meinen Nähtisch zu geben und dabei nicht immer nur das fertige
Endprodukt zu zeigen, sondern auch mal den Weg (oder Fail) dorthin.
(Dem aufmerksamen Beobachter wird dann auch auffallen, dass ich erschreckend viele
Patchworkprojekte zwar mit viel Liebe geplant -aber am Ende doch nicht zum Ende
gebracht habe... aber das ist eine andere Geschichte...)
Ich hatte auch tatsächlich mal einen Blog und ein öffentliches Facebook-Profil - aber
irgendwann habe ich nicht mehr mit Herzblut hinter der Pflege von beidem gestanden
und hege jetzt nur noch mein kleines Nähtagebuch auf Insta.
 


 

Jede Patchworkelfe, die ich bisher getroffen habe, hatte mindestens ein Lieblingstool, welches für sie aus dem Nähalltag nicht mehr wegzudenken war. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das bei dir anders ist....

 
Hm... ein bisschen kommt es darauf an, WAS ich gerade tatsächlich nähe. Aber mal
tatsächlich als Patchworkelfe gesprochen würde ich sagen es ist der Dreiklang aus
(hochwertiger) Rollschneider, Mini-Bügeleisen und 1⁄4”-Füßchen *lach*. Für den Profi
muss das völlig lächerlich klingen, aber das sind tatsächlich alles “Tools”, die erste in
den letzten paar Jahren bei mir eingezogen sind und die mir mein Nähleben deutlich
erleichtert haben.
Daneben habe ich natürlich ein Herz für allerlei Gadgets - die sind aber tatsächlich oft
eher “nice to have” statt “must have” :-).
 

Wo wir schon davon sprechen, neben dem Lieblingstool. Haben sich über die Jahre auch Lieblingsmuster entwickelt? Welche nähst du immer wieder gerne?

 
Diese Frage kann ich glaube ich guten Gewissens mit “NEIN” beantworten. Schlichtweg,
weil meine “innere to-sew”- Liste noch so unfassbar gefüllt ist mit Anleitungen und
Ideen, die ich überhaupt gerne endlich mal ausprobieren möchte. Daran merkt man
wahscheinlich einfach auch, dass ich auf meiner Patchworkreise noch ganz am Anfang
stehe.
Was mir bei der Frage allerdings auch im Weg steht ist meine persönliche Abneigung
gegen “Wiederholungen”... *räusper*. Vielleicht haben wir da auch schon den Grund,
warum ich so viele UFOs habe *lach*. Aber oft freue ich mich innerlich so sehr über
einen gelungenen Block (ich streichel’ die tatsächlich, wenn sie fertig sind - wie früher
meine Puzzle!), dass das “weitermachen” oft irgendwie auf der Strercke bleibt.
FUN FACT: Ich kann ja auch (ganz passabel glaube ich) Stricken... trotzdem habe ich
noch kein PAAR Socken zustande gebracht. Ich freue mich einfach immer so sehr über
die erste, das ich die zweite oft nicht mal bis zur Ferse stricke *lach*.
 

Zum Schluss bitte ich dich um eine Nähweiheit für die virtuelle Glückskeksproduktion...

 
Wenn dein Satz anfängt mit “Ich mach’ noch schnell...” - mach’ die Maschine aus!
 
Liebe Yvonne, ich freue mich, dass du hier bei mir zu Gast warst und uns einen Einblick in dein Nähzimmer gegeben hast. Auf weitere Quilts von dir bin ich/sind wir sehr gespannt. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Yvonne,
    Deinen letzten Nähweisheitssatz unterschreiben ich sofort: schnell noch mal eben, geht immer daneben! Das reimt sich sogar...
    Viele Grüße
    Martina

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  2. Hi Martina, dein Reim ist ja noch viel besser als meine „Weisheit“! Das merke ich mir!!! 😉

    LG Yvonne

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