Samstag, 13. Mai 2023

(Patchwork & Quilting) Nachhaltig nähen... geht das ?

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Zu Recht. 

Der Suchbegriff ist schnell bei Google, Pinterest, Instagram und co eingegeben. In aller Regel spuckt das Netz Anleitung für Einkaufsbeutel, Spülschwäme, Obstnetze und dergleichen aus. Das ist ja schön und gut und nützlich und natürlich absolut nachhaltig in unserer Schwemme an Verpackungsmaterial und co. 

Aber ich meine eine andere Art der Nachhaltigkeit... so als Patchworkerin und Quilterin hat man eben ein Faible für schöne Stoffe, neue Stoffdesigns und natürlich immer einen gewissen Stash um etwas daraus zaubern zu können. 

Bee- nachhaltig

Ein erster Punkt um in einer Bee nachhaltiger zu nähen, ist die Möglichkeit, dass jede ihren eigenen Stash für den gewünschsten Beeblock verwendet. So fallen nicht nur mindestens einmal die Portokosten weg, außerdem der Umschlag ( ich recycle die Briefumschläge immer und nutze sie weiter), möglicherweise ein Plastikbeutelchen um die Stoffe zu schützen (hier bewähren sich die Zipperbeutelchen vom Möbelschweden, die sich zig fach benutzen lassen) und auch wenn die liebe Post vom "Hybridbrief GO Green" schreibt, es fallen natürlich trotzdem Energiekosten beim Versand an. Wenn also so ein Beeblock nur einmal mit der Post reist.... ihr versteht, was ich meine?

Außerdem gibt es ja noch die Möglichkeit solche Beeblöcke gemeinsam zu nähen, gebündelt wieder zurück zu schicken oder direkt der Beequeen wieder auszuhändigen. 

Jetzt habe ich natürlich genug erzählt über Versand, Verpackung und Co. aber mal Hand aufs Herz, haben wir nicht alle einen gewissen Scrap Stash? Ich habe in den letzten Beejahren festgestellt, dass man eigentlich immer genug Stoff hat, um der jeweiligen Beequeen einen tollen Block zu zaubern. Bei meinem letzten Beequilt, dem Pastel Party Quilt nach Karen Lewis, gab es keinen einzigen Stoff doppelt. Diese Vielfalt hätte ich mit meinem eigenen Stash nicht hin bekommen, auch wenn er bei manchen Farben schon sehr umfangreich ist. 

Quiltcommunity- Get your quilty wishes granted

Die liebe Christiane, raven2006 bei INsta, hat vor Jahren die wunderbare Aktion #getyourquiltywishedgranted ins Leben gerufen. Hier kann man wunderbar Stoffgesuche, Farb- und/oder Motivwünsche mitteilen und die wunderbare Quiltcommunity verschwindet in ihren Stoffvorräten und bringt erstaunliches zuStande. Aber auch außerhalb dieser Aktion ist die Qultcommunity immer bereits zu tauschen und zu geben. Das ist herrlich und erleichtert manchmal die eigene Sammelwut um ein paar Stöffchen und bringt damit große Freude auf der anderen Seite.  

Ein Beispiel sind diese traumhaften Blumenstoffe, welche Alex für die Blumenkrone ihres #fracturedskullquilt brauchte und ihr von allerlei Quilterinnen geschickt wurden.



Stofferbe

Nicht immer freiwillig zieht hier neues "Verbrauchsmaterial" ein. 'du nähst doch und hast sicher dafür Verwendung'. Verwendung möglicherweise schon, aber eben auch keine extra angemietete Lagerhalle für das, was ich dann erst sortieren muss bevor ich weiß, was für mich wirklich von Nutzen ist. 
Aber so ein Stoff- und Materialerbe kann eben auch sehr hilfreich sein. War doch gerade bei Kirstin von Augusthimmel erst wieder Thema: die Damast Tisch- und Bettwäsche. Ich habe inzwischen das erste Mal gewagt eine solche Tischdecke meiner verstorbenen Omi als Quiltrückseite zu verwenden. 




Der besagte Quilt ist ein wenig als eine Hommage an sie und ihre Schwester gedacht, die immer sehr viel gehandarbeitet haben. Auf der Vorderseite die gesammelten Spitzendeckchen meiner Großtante, hinten die Tischwäsche meiner Omi und ein modernes Quilting auf einem mittelgrauen Biounistoff. 

Bereits seit einer Weile nutze ich keinere Tischdecke als Rückseite meines Quiltsandwiches, wenn ich eine Kissenhülle quilte. Hier kann ich gut diese Stücke verwenden. Neben eben solchen geerbten Stoffenstücken, lassen sich prima normale Einkaufsbeutel aus (Nessel-) Stoff hier verwenden. Auch davon hat der ein oder andere Haushalt ein gewisses Lager und soviele Beutel braucht dann doch keiner. 

Neben der weißen Tisch- und Bettwäsche aus Leinen und Baumwolle, sammel ich Jeanshosen. Hieraus habe ich bereits einen großes Haufen 6,5" Squares geschnitten. Dazu sollen sich beizeiten noch bunte Canvas Streifen gesellen, welche ich aber erst sammeln muss, um schussendlich daraus einen Jeansquilt zu nähen, der als Picknickdecke seinen Nutzen finden wird. 

Und dann wäre da ja noch Garn.... Großmutter und Großtante besaßen einen schier unerschöpflichen Vorrat an Seidengarnen. Bisher habe ich auch diesen nur gesammelt, aber im vergangenen Monat doch mal probiert damit zu quilten, was wirklich gut geklappt hat. Nächstes "Opfer" für diese Seidengarne wird mein Togetherquilt werden, hier gibt es dann die komplette bunte Garnsammlung für ein Matchstick- Quilting. 

Übrigens wurden diese Garne damals auf kleinen Papierröllchen gewickelt verkauft. Nur die wenigsten sind auf einer Plastikspule gespult.



Scrapsstash 

Ich hatte weiter oben schon einmal den Scrap Stash erwähnt. Hieraus lassen sich immernoch tolle Sachen zaubern... wenn frau Zeit, Lust und Muse dazu hat. Selbst, wenn man selber wenig Verwendung für den Srapstash hat, so lässt sich zumindest wunderbar damit tauschen. Ich tausche in aller Regel nach hell und dunkel sortierte Scrapbags gegen fertige 2,5" Squares oder eben gegen Stoffstücke, die sich auf diese Größe noch verschneiden lassen. So ist es eine Win- win- Situation für beide und es kommt erstmal nichts in den Müll. 

Das auch der kleinste Scrapstash wunderbare Ergebnisse abwerfen kann zeigt der #scrapinaboxsal auch von Augusthimmel ins Leben gerufen. Hier ein Beispiel von Sonjas Quilt.





Sowie der #longtimegonequilt von Iris, crazydutchirdquilts. 



Auf meiner Liste steht auf jeden Fall ein neues Projekt. Der Scrappy Triangle Quilt mit 52 verschiedenen FPP- Vorlagen für schnelle scrappyige Dreiecke. Die Vorlagen gibt es kostenlos bei Leila Gardunia auf dem Blog. Damit auch die Sache mit dem Papier keinen "schlechten" Eindruck in meiner Nachhaltigkeitsaufzählung macht.. hier gibt es Fehlkopien und Drucke bei manchen Firmen, welche auch als Malpapier in Kitas gute Dienste leisten. Also reicht die freie Rückseite auch für den Druck einer fpp- Vorlage. 

Habe ich etwas vergessen? Was versteht ihr unter nachhaltig nähen? Ich freue mich über euer Feedback. 

Liebste Grüße 

Judith

PS: Vielen Dank an Alex, Iris und Sonja fürs zur Verfügung stellen der Bilder und der Erlaubnis sie hier nutzen zu dürfen.

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