Sonntag, 10. Mai 2020

(Leben allgemein) Vorsatz Zuckerfrei seit 4 Monaten

Es sind sage und schreibe schon vier Monate vergangen und ich bin immernoch dabei. Ich bin fast ein wenig wehmütig, dass bereits die ersten vier Monate des Jahres vorüber sind.
Das erste Viertel 2020 war aber keineswegs ruhig. Sondern geradezu turbulent, nicht zuletzt wegen dieser Pandemie- Geschichte.



Zuckerfrei im März


Im März haben wir zuallererst einmal Kindergeburtstag gefeiert, im Post dazu *klick* konntet ihr lesen, dass das Gebäck zwar gesüßt war, doch von jeder Art raffiniertem Zuckers keine Spur enthalten war.
Insgesamt war es ein wenig bis kaum süßer Geburtstag. Die gebackenen Köstlichkeiten auf der Kaffeetafel hielten sich im Rahmen, trotzdem ging keiner hungrig nach Hause und es blieben noch Reste, um sie einzufrieren.
Nach dem Geburtstag ändert sich schlagartig die Welt. Soviel Zeit als Familie zu Hause... es klappte recht gut, bis auf die Tatsache, dass mein Mann das Ruder in der Küche zu 90% übernahm. Schön, aber auch schwierig, denn bei ihm kommen grundsätzlich vorzugsweise Nudeln und irgendwas Gebratenes auf den Tisch... nachdem er das bisher gut hingekommen hatte, auch auf Gemüse als Beilage zu achten, so fiel das in den ersten Quarantäne- Wochen etwas hinten über und ich musste schon deutlicher darauf hinweisen, dass es nicht nur mir gut tun würde ab und an was Grünes, Rotes, Gelbes... Gesundes zusätzlich auf dem Teller zu finden.

Zum Glück verließ ihn nach zwei Wochen ein wenig die Ideenvielfalt... HALLO willkommen in meiner täglichen Welt...
Gemeinsam blätterten wir Kochbücher, überlegten und fanden eine gute Mischung aus seinen Vorlieben und meinen Wünschen.

In den ersten Wochen dieser Quarantänezeit kam erschwerend hinzu, dass mich eine bakterielle Bronchitis voll aus dem Alltag holte und ich natürlich auch sehr dankbar war, dass er überhaupt da war und kochte und sich kümmerte.
Leider habe ich die Angewohnheit, wenn es mir richtig dreckig geht, mich ein wenig in Selbstmitleid zu suhlen und gaaanz schwer die Finger von Süßigkeiten lassen kann.
Lange Rede kurzer Sinn. Mir ging es zwar, was die Bronchitis betraf, besser. Aber ich möchte euch sagen, dass meine Waage kein bisschen gnädig mit mir war. Sehr wenig Bewegung und Zucker... not good. Zudem fühlte ich mich gestreßt und unglaublich genervt und nach dem Zuckerkonsum so ungalubich müde und schläfrig. Das beliebte Mittags/Nachmittagstief war wieder allgegenwärtig. Mmhhh? Hatten wir das nicht schon mal? Ach ja stimmt, an Karneval. Und was hatte ich da auch? Zucker, nicht zu knapp...
Also brav alles wieder auf Anfang und das Zeug verbannen.

Körperlich seelisch ging es mir schnell wieder besser, doch der Blutdruck zeigte mir ganz klar meine Fehler auf. Für vier Tage ging er steil...im wahrsten Sinne des Wortes. Ob das möglicherweise ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten war, kann mir leider kein Mediziner beantworten, aber möglich ist es durchaus.
Nach zwei Wochen im zuckerfreien Normalzustand, normalisierte er sich von heute auf morgen wieder.

und weiter im April


Im April beschloss ich nach kompletter Genesung meines Bronchitistheater das Wetter auszukosten und mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Für irgendwas muss die Möglichkeit, dass man sich nach der Arbeit nicht zur Kita hetzen muss, um das eigene Kind einzusammeln ja nützlich sein. Der Mann und das Kind zu Hause, konnte ich mir auf dem Heimweg und für den Höhenunterschied von 78,6m über NN zu 140m über NN Zeit lassen.
Das wird zukünftig sonst nur dienstags möglich sein. Aber jetzt ist jetzt und so wird die Chance gleich genutzt. Für Kondition, Bewegung und Kardiotechnisch auf jeden Fall eine Bereicherung.



Und dann kam Ostern. Ich muss sagen, ein bisschen froh über den Ausfall von Familienterminestreß an Feiertagen bin ich durchaus gewesen. Auch hielten sich so die Zuckermengen für den Märzjungen, die bereits in der Weihnachtszeit völlig überhand nahmen, in Grenzen. Natürlich ließ es sich der ein oder andere nicht nehmen, etwas vor die Türe zu stellen. Das aber bereits Tage vor dem Osterfest und mein Mann fand sich bereitwillig. um die Mengen in kürzester Zeit zu halbieren...
Ich habe persönlich an Ostern genau zwei Minischokoeier mi Erdbeerfüllung gegessen.

Die selbstgebackenen Hasen aus Hefeteig waren mit Rohrohrzucker gesüßt, dem Mann zuliebe. Statt der angegebenen Zuckermenge von 85g, habe ich nur 50g verwendet und da kein Hagelzucker (sowas habe ich auch beim besten Willen noch nie gekauft) im Haus war, gab es auch keine Verzierung dieser Art. Ein paar Rosinen als Stummelschwänzchen gingen auch.
Beim nächsten Versuch eines süßen Hefeteigs will ich auch hier einmal probieren die Sügung mit pürierten Datteln zu ersetzen. Meine persönlich liebste Variante Zucker zu ersetzen.

Nach Ostern war noch eine planbare Quarantäne- Woche. Dafür machten mein Mann und ich einen Wochenplan. um uns beim Kochen abzuwechseln und die Gerichte abzustimmen. Eingekauft habe dann ich. Neben den Zutaten für selbstgemachte Pizza (ein letzter Rest Mehl war zum Glück beim Backen der Osterhäschen übrig geblieben) usw. kaufte ich auch allerlei frisches Gemüse, was der Märzjunge (und ich natürlich auch) bei Hunger und Bedarf gerne jederzeit zwischendurch naschen kann.

Uns war aufgefallen, das er sehr häufig in den vergangenen Tagen nach einer Zwischenmahlzeit in Form von Butterbrot mit Frischkäse verlangte und bei den Mahlzeiten, trotz Lieblingsessens, schlecht aß. Sagen wir mal so, es bedingte sich sicher beides. Auf der einen Seite hatte er zu viel zwischendurch und zu wenig bei den eigentlich Mahlzeiten gegessen.
Im normalen Alltag biete ich ihm nachmittags immer Rohkost und ein wenig Obst an, in der Kita beim Frühstück hat er zwar ein wenig belegtes Brot dabei, der Großteil besteht jedoch auch hier aus Rohkost und Obst, da er bereits zu Hause ausgiebig Müsli mit Joghurt frühstückt.

Aber zurück zu mir. Nachdem meine Schilddrüsenwerte Anfang April überprüft wurden und sich alles sehr gut im grünen Bereich befindet, auch wenn ich wieder zu meiner vorherigen Dosis von 75mg zurück gegangen bin, da es mir mit der anderen Medikamentierung und auch den Werten nicht so passen wollte, habe ich bei diesem Besuch nochmal mein Gewicht angesprochen. Dies war ja unter anderem ein ausschlaggebender Punkt bei der Entscheidung Zucker aus dem Alltag zu verbannen. Zwar habe ich seit Beginn der Umstellung 1,8kg abgenommen, aber seither stagniert die Anzeige auf der Waage.
Natürlich, das ist besser als nichts, aber eine 6 vorne auf der Waage, das ist mein erklärtes kleines nächstes Ziel. Mir wurde bereits beim Hausarzt das Intervallfasten empfohlen, die Schilddrüsenexpeterin stimmte dem voll und ganz zu. Ebenso begrüßte sie meinen Zuckerverzicht, denn in Verbindung mit Hashimoto sei eine Diabetes, beziehungsweise eine Insulinresistenz als Vorstufe, nicht selten. Man könnte aber auf diesem Wege sehr gut vorbeugen. Pflanzenbasiert und mit viel Gemüse, Rohkost. Kohlenhydrate eher als geringe Beilage könnte ich viel erreichen, so ihre Aussage.

Gesagt getan, innerhalb einer Woche mit Intervallfasten (16-8= 16 Stunden ohne Essen, 8 Stunden Zeit für drei Mahlzeiten) nahm ich weiter ab. Das erste Mal zeigte die Waage 69,5kg an. Oh, was für ein schönes Gefühl. Nachdem es die ersten beiden Tage eine Umstellung war, kam ich gut rein und auch der Magen knurrte nicht oder ich fühlte mich unterzuckert.
Bisher fanden die Mahlzeiten mehr oder weniger unter streßigen oder anders hektischen und anstrengenden Gesichtspunkten statt. Natürlich bot auch hier die Quarantäne eine optimale Möglichkeit ein wenig zu reflektieren und hoffentlich einiges bewusst mit in die Zeit "danach" zu nehmen. Besonders beim Abendessen will ich unbedingt bewusster darauf achten, wie ich die Essenssituation für mich und mein Sohn gestalte, wenn wir wieder alleine essen. 

Beinahe zeitgleich mit dem Besuch bei der Fachärztin hatte ich beim Hausarzt einen Check- up mit Blutwerten etc. und er war absolut begeistert von meinen aktuellen Werten. Im vergangenen Herbst war ich bereits zur Bestimmung mehrerer Blutwerte dort gewesen, seither haben sich einige Werte bedeutend verbessert.
Die Ergebnisse der Fachärtzin ließen ein wenig auf sich warten, leider waren die dort gemessenen Schilddrüsenbezogenen Blutwerte nicht so überzeugend. Da wird es noch ein paar entsprechende und empfohlen Überprüfungen in den kommenden Monaten geben.

Aber ich bleibe optimistisch. Es hilft ja auch nichts die Pferde scheu zu machen, was ich in den vergangenen vier Monaten erreicht habe, darauf bin ich verdammt stolz. 


Zusammenfassung:

Gewicht: 69,5kg (minus 2,1kg)
Hashimoto/ Schilddrüsenerkrankung: Werte aktuell nicht so stabil, daher Rückkehr zur alten Dosierung von 75mg, aber damit guter Wert (beim Hausarzt)
Gesamtbefinden: Ich fühle mich wacher und ausgeschlafener. Das Mittags/Nachmittagstief ist gänzlich verschwunden. Ich fühle mich gedanklich besser bei der Sache. Habe das Gefühl mehr in mir zu ruhen und mir Zeit für Dinge zu nehmen. Das bewusste Planen und Essen ausgewogener Mahlzeiten gibt mir eine gute Struktur und Energiequelle für den Tag.

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