Sonntag, 1. November 2020

Auf einen Kaffee mit .... Petra @petrahenrich2772

In der virtuellen Welt des Nähens und Patchworks trifft man immer wieder auf tolle, kreative und positive Menschen. Menschen mit denen ich am liebsten stundenlang quatschen würde, mich zum nähen verabreden und ihnen bei ihrem Tun über die Schulter schauen möchte.

Ich freue mich sehr, dass ich, besonders im letzten Jahr, die Möglichkeit dazu bekommen habe viele dieser Menschen persönlich kennenzulernen. In loser Reihe möchte ich euch Menschen, die mich ebwegt beeindruckt und inspiriert haben bei einem "virtuellen Kaffeeründchen" ein bisschen vorstellen.



Ich freue mich auch diesen Monat wieder über virtuellen Besuch. Dieses Mal begrüße ich Petra und gebe hiermit einfach das Wort ab. Viel Freude beim Lesen und Kennenlernen.

Was darf's denn sein? Kaffee oder Tee? Mit Milch und Zucker? Stell dich uns bitte einmal vor. 

Hallo Judith, herzlichen Dank für deine Einladung zum Kaffee! Ich trinke meinen mit Milch und Süßstoff oder Zucker. Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen: ich bin Petra Henrich, verheiratet mit Ralf, Mama von drei erwachsenen Söhnen, Schwiegermama einer ganz lieben Schwiegertochter und oma von zwei Jungs und einem Mädchen. Zuhause bin ich in Daaden am Rand des Westerwaldes/Siegerlandes.


 


Die erste Begegnung mit Patchwork hatte ich vor etwa 25 bis 30 Jahren (kann es selbst kaum glauben) durch die Mutter einer Freundin meines Bruders. Wir hatten uns komplett aus den Augen verloren, bis sie sich vergangenes Jahr mit einem Quiltauftrag an mich wandte. Nähen verbindet bekanntlich. Damals habe ich mir ein deutsches Quiltbuch gekauft und Sitzkissen für unsere Küchenstühle genäht. Crystal Stars - mit Bleistift auf den Stoff gezeichnet und mit der Schere ausgeschnitten. Sie sind immer noch im Gebrauch. So richtig angefangen habe ich dann vor 18 Jahren mit einer Schneidematten/Rollschneider/Linealset und einen Jacobs Ladder Quilt für einen unserer Jungs gemacht.

Magst du erzählen woher/ wie wir uns kennen?

So richtig kennen wir uns persönlich noch nicht. Ich kann mich an zwei Begegnungen erinnern. Die erste war 2018 bei der Ausstellung der MCQ im Oberlandesgericht Köln und dann 2019 im Juni. Martina hatte mich eingeladen an einem Kurs der MCQ  mit Brigitte Heitland teilzunehmen, was mir sehr viel Freude gemacht hat. Virtuell kennen wir uns durch unsere Instagram Accounts. Da staune ich oft über deine Werke, besonders wie du das alles mit einem Kleinkind hinkriegst.

Wie fühlt es sich so an mitten in meinem virtuellen Nähzimmer? Gefällt es dir hier? Wie bist du selbst zum Patchworken/ Quilten gekommen?

Dein virtuelles Nähzimmer fühlt sich super an, da ich es unter der Markise unseres Wohnmobils auf einem klasse Campingplatz in San Remo besuche.
Meine ersten Schritte im Patchwork habe ich vorhin schon beschrieben. Mit drei kleinen Kindern und ohne separates Nähzimmer war es damals für mich aber nicht dran. Der Entschluss richtig anzufangen kam durch den Wunsch meiner Mutter nach einem Bettüberwurf. Da uns die gewöhnlichen Decken aus dem Handel nicht gefielen, wandten wir uns an eine Bekannte, die ihre Patchworkwerke auch verkauft. Das war für mich der Auslöser endlich selbst anzufangen. Die Stoffe habe ich damals fast ausschließlich in Freudenberg bei Patch-n-Quilt gekauft. Die Beratung von Christina Böhm beim Aussuchen und Kombinieren der Stoffe und auch ihre Ratschläge und Tipps in ihren Kursen war sehr kompetent. Besonders schätze ich ihr Einfühlungsvermögen. Sie hat nie die ameinung und den Geschmack ihrer Kursteilnehmer übergangen, sondern geholfen, den eigenen Weg zum geplanten Werk zu finden. Das hat mir im Lauf der Zeit viel Sicherheit gegeben.
Ein großer Schritt war 2011 der Kauf einer Longarm Quiltmaschine. In dieser Entscheidung hat mein Mann mich riesig ermutigt und unterstützt. Die Grenze zwischen Patchwork und Quilten ist bei mir kaum noch vorhanden. Ich kann auch nicht sagen, was ich lieber mache.

Inspirationen sind das A und O der kreativen Entfaltung und Entwicklung... woher nimmst du die Inspirationen für deine Werke?

Diese Frage finde ich schwierig zu beantworten. Definiert man Inspiration als etwas sehen, eine Idee für ein Werk und den entsprechenden Entwurf dafür entwickeln und umsetzen, dann muss ich passen. Ansatzweise habe ich das gemacht, indem ich Gemälde in Stoff umgesetzt habe. Mit „Sinfonie der Sterne“ habe ich sogar den ersten Platz zum Thema „Alte Meister“ in einem internationalen Wettbewerb gewonnen. 
 

 
 
Allerdings gab es von einer anerkannten Künstlerin die Kritik, es sei nur kopiert und kein eigener Entwurf. Da ich gerne neue Techniken ausprobiere und mit Farbkombinationen spiele, steht selten von vornherein fest wie ein Quilt am Ende aussieht. Es entwickelt sich während des arbeitens. Da ich das Longarmquilten gewerblich als Service anbiete, bleit mir aber momentan keine Zeit für solche Projekte.
 


 
 
In den letzten zwei Jahren ist Instagram für mich eine Quelle der Inspiration geworden. Besonders schätze ich die QALs, da ich keine Muster entwickeln und ausrechnen muss. Größe und Farbe kann ich für mich verändern. Ich habe einen Zeitplan, bin aber trotzdem nicht fest daran gebunden. Und nicht zu vergessen der Austausch und die gegenseitige Inspiration von Quiltern weltweit.
 

Findet man dich neben deinen kreativen Ergüssen an der Nähmaschine noch anderswo? Als Blogger oder auf Social Media Kanälen? Schließlich möchten wir gerne Deine Werke in Augenschein nehmen  und uns von dir inspirieren lassen!

Wie schon gesagt bin ich auf Instagram sehr aktiv. Ich schätze die einfache Bedienung und den Austausch. Auf Facebook habe ich die Seite „Quilts and more“ eingerichtet. Zur Zeit ist dort sehr wenig Aktivität, was ich aber zu ändern gedenke. Auch über die Homepage www.quilts-and-more.de bin zu finden. Diese wird in der nächsten Zeit überarbeitet werden.
  



Jede Patchworkelfe, die ich bisher getroffen habe, hatte mindestens ein Lieblings- Tool. welche für sie aus dem Nähalltag nicht mehr wegzudenken war. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das bei dir anders ist...

Scheinbar hast du in mir eine Ausnahme-Nähelfe gefunden (lach). Ein richtiges Lieblingstool habe ich nämlich nicht. Zwei meiner Lineale finde ich aber besonders gut. Sie haben eine Beschichtung auf der Unterseite, sodass sie nicht so leicht verrutschen und die feinen Linien erleichtern genaues Zuschneiden. Darüber hinaus liebe ich die Lineale von Sew kind of Wonderful, das 9 Grad Lineal und scharfe Rollschneiderklingen.

 



Wo wir schon davon sprechen... neben dem Lieblingstool, haben sich über die Jahre auch Lieblingsmuster entwickelt, welche du immer wieder gerne nähst?

Auch hier kann ich kein bestimmtes Muster nennen. Ich habe eine Vielzahl an Mustern, die mir gefallen und die gerne nähen würde. Dazu zählen verschiedene Designs von Swe kind of Wonderful und Heather Black. Auch mit dem 9 Grad Lineal würde ich gerne nochmal einen Quilt selbst entwerfen.

 




Zum Schluss bitte ich dich um eine Nähweisheit für die virtuelle Glückskeksproduktion!

 „Einfach anfangen!“ Das ist etwas, was mir neben „Finished is better than perfect“ zur Devise geworden ist. Gerade beim Auftragsquilten überfällt mich oft Unsicherheit. Soooo viele Möglichkeiten und du fragst dich immer wieder „wird es der Kundin gefallen“? Wenn dann ein Anfang gemacht ist und es mir selbst gefällt, kommt die Zuversicht und der Mut zurück, dass es gut ist.

Liebe Petra, ich freue mich, dass du hier bei mir zu Gast warst und uns einen Einblick in dein Nähzimmer gegeben hast. Auf weitere tolle Quilts von dir bin ich/ sind wir sehr gespannt. 

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