Sonntag, 15. November 2020

(Leben allgemein) zuckerfrei in die Weihnachtszeit

Ihr Lieben, 

Eigentlich wollte ich euch hier den nächsten Nachtrag zu meinem zuckerfrei Leben zum Lesen geben. Aber irgendwie ist mir gerade nach Weihnachtlichem zumute. Oder vielleicht ist es auch nur das herbstliche Wetter draußen, was mich so sehr nach Gemütlichkeit und Wärme sehnen lässt?!
 
 
In jedem Fall habe ich beschlossen, dass ich gerne den Fokus "zuckerfrei in der Weihnachtszeit" vorziehen möchte. Den endgültigen Ruck dazu gab mir ein "zuckerfrei" Kauf Anfang Oktober. Wer mir auf Insta folgt oder meinen WhatsApp- Status verfolgt, hat es bereits gesehen.

Ich war mit meinem Märzjungen einkaufen. Bei diesen Einkäufen bleibt in der Regel keine Zeit die Zutatenliste bereits im Geschäft zu studieren und so kaufte ich diese Minispekulatius von Coppenrath, welche unübersehbar mit dem Begriff "zuckerfrei" deklariert waren. Erst am Folgetag kam ich dazu, die Inhaltsliste zu lesen. Mir war klar, dass das Produkt mit Sicherheit Zuckerersatzstoffe enthalten würde, aber das Karamellzuckersirup als zuckerfrei durchgeht. Tja, das hat mich dann doch mehr als sprachlos gemacht. 
 



 
 
Es zeigt, wie einfach wir uns in "Sicherheit" wiegen (lassen) und die Lebensmittelindustrie dies gerne ausnutzt, um uns doch hinters Licht zu führen. 
Wie gut, wenn man Freunde hat, die in der Lebensmittelbranche (Herstellung und Vertrieb) tätig sind und sich dementsprechend gut auskennen. Daher weiß ich nun, das eine Auslobung, sprich die Deklaration "zuckerfrei" damit erfüllt ist, wenn das Produkt weniger als 0,5g Zucker auf 100g aufweist. Diesen Wert halten die gekauften Spekulatius auch ein.

Und trotzdem kam mit dem Groll über diese Tatsache wieder das Gefühl hervor wie wichtig es mir ist selber zu handeln. Entweder lasse ich mich veräppeln oder ich krempel die Ärmel hoch und mach mir was selbst. 
 
Was besonders die im Handel angebotenen Gebäcke zur Weihnachtszeit angeht, gibt es kein zuckerfrei. Selbst im bestsortiertesten Biosupermarkt hier vor Ort, wo bekanntlich Menschen mit Unverträglichkeiten auch hoffen in ihrem Wunsch, es mal nicht selber herstellen zu müssen, auf die letzte Suche gehen, gibt es keine Alternativen. 

Also Ärmel hoch krempeln angesagt:
Ich hatte gleich im Kopf, dass ich bereits vergangenen Spätherbst auf die Suche nach zuckerfreien/ weniger süßen Alternativen gegangen war. Durch den Tipp einer lieben Instabekannten bin ich auf Frau Jannik aufmerksam geworden. Ihre Lebkuchenschnitten habe ich bereits ausprobiert. Für meinen Geschmack ausbaufähig. 

Und so sieht mein abgewandeltes Rezept aus: 
 
250g Dinkelmehl 1050
1 EL Lebkuchengewürz/ alternativ nur Zimt
3 gehäufte EL Kakaopulver (schwach entölt)
1/2 Päckchen Backpulver (hier Weinstein)
1 Prise Salz
1 Ei 
100g Schokodrops Edelbitter (hier von Xucker)
50g Cranberries (mit Apfelsaft gesüßt) 
50g gehackte Nüsse nach Wahl (Mandeln/Walnuss/Haselnuss)

10 Datteln ohne Stein
400ml (Kuh)Milch
 
Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Die Datteln in heißem Wasser für etwa 10 Minuten einweichen. Einweichwasser abgießen und die Datteln in der Milch gemeinsam mit dem Ei pürieren. Die Dattel- Milch- Ei- Masse zu den trockenen Zutaten geben und gut verrühren. Dann den Teig auf ein mit Backpapier  ausgelegten Backblech flach und gleichmäßig verstreichen. 
Für 15- 20 Minuten im Backofen auf mittlerer Schiene backen. 
Anschließend gut auskühlen lassen. 

Wer mag, kann jetzt noch eine Glasur/Ganache aufbringen. Ich habe sie weggelassen. Natürlich hält es das Ganze länger saftig.
Ich schneide nach dem Abkühlen den Kuchen in schmale Schnitten/Happen und friere es ein. Nach Bedarf kann ich dann die entsprechende Menge entnehmen und dann mit einer dünnen Schicht Schokolade besprenkeln. Hierfür wähle ich Zartbitterschokolade und gebe eine Prise Zimt dazu. 

Weitere sehr leckere weihnachtliche Rezepte, welche ohne Industriezucker auskommen und auch in der "breiten" Masse auf Zustimmung stoßen habe ich in der letzten Zeit einige gesichtet. Schließlich möchte man auch Besuch gerne bei einem Adventskaffee glücklich machen. Oder zu Corona- Zeiten zumindest eine kleine Aufmerksamkeit auf die Treppenstufen stellen. 
 
Ich verlinke euch hier noch meine Favoriten in loser Reihenfolge:
 
- traumhafte Schokoladen- Mandeln (Ich liebe die schokolierten Nüsse, welche ein bekannter Drogeriemarkt jedes Jahr zur Adventszeit im Programm hat), diese kommen dem Original sehr nah 
 
- super saftige Lebkuchen auf Nussbasis
 
- Plätzchen auf Dattelbasis (und der Post erklärt direkt den Nutzen und die Verwendung von Xylit)
 
- Lieblingszimtsterne (nicht nur von mir, seid ich sie vor drei Jahren entdeckt habe)

So, ich glaube jetzt seid ihr in etwa so gut aufgestellt und ausgestattet wie ich, die kommende Advents- und Weihnachtszeit zuckerfrei oder zumindest anders/ weniger süß zu zelebrieren. Ich würde mich über ein Feedback freuen, ob hier was für euch dabei ist. 
Seid ihr bereit Weihnachten in einem Jahr voller Veränderungen auf ein kleines Wagnis? Oder ist es dieses Jahr besonders wichtig, wenigstens die Dinge gut festzuhalten, die noch so sind wie immer?
 
Wie auch immer. Ich wünsche euch eine wunderbare Zeit.

Alles Liebe

Judith
 


1 Kommentar:

  1. Danke, liebe Judith für die leckeren Rezepte. Auch wenn ich nicht zuckerfrei lebe pass ich doch auch so wenig wie möglich davon zu mir zu nehmen und da kommen mir natürlich deine Rezepte genau recht.
    LG eSTe

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