Sonntag, 30. April 2017

(Quilting) Mein Ombre- Quilt und eine Unistoff-Quiltsammlung

Ihr Lieben,

ich bin eine Niete, was die Fertigstellung meiner Quilts betrifft. Zur Zeit hausen hier neun fertige Tops und warten darauf gequiltet zu werden. Es mangelt auch nicht an Batting oder Rückseitenstoff, sondern an meiner Unschlüssigkeit darüber wie ich gerne quilten möchte.
Das Patchworken macht mir einfach am meisten Spaß an einem Quilt.



Ich starte meistens mit einem Muster, welches mir nicht mehr aus dem Kopf gehe will. Darauf baue ich dann die Stoffwahl auf, dieser Schritt fällt mir mal mehr mal weniger schwer. Dann schneide ich die notwendigen Teile zu. Dabei begleitet mich entweder das Radio, immer öfter aber schaue ich parallel eine Serie auf Netflix. Sind alle Schnittteile nummeriert und bestenfalls gleich sicher in ein paar durchsichtigen Plastikbeuteln verstaut, freue ich mich aufs Nähen.
Keine Sorge, das passiert nicht alles an einem Tag. Je nach Aufwand des Quilts kann das Zuschneiden mehrere Abende füllen.  Manchmal wundere ich mich auch mehrfach über die viel zu große Restmenge an ungeschnittenem Stoff. Dann heißt es zählen und vergleichen, wo der Denkfehler war.... passiert manchmal ein bisschen öfter, manchmal habe ich aber auch einen guten Lauf. Endlich seelig an der Maschine, rattere ich so vor mich hin bis das Top fertig ist oder der Nahtauftrenner zu oft mein Freund gewesen ist. So nützlich der Nahtauftrenner auch sein mag, aber muss ich ihn in einer Stunde mehrmals benutzen, dann wird er mein größter Feind. Das rote Tuch sozusagen.
Manchmal merkt der Kopf als Erster, dass die Konzentration gerade nackig über die Wiese springt, während man selber die Hoffnung hat sie schnellstmöglich wieder einzufangen und zum Weitermachen zu motivieren. Nur noch diese eine Naht bitte... kennt ihr das?



Der heutige Quilt bildet eine Ausnahme, möglicherweise der Grund warum er so schnell fertig wurde. Bis auf die Unterbrechung, um meinen Beitrag für die Blithe- Blogtour von Katarina rechtzeitig fertig zu haben, hatte ich mich nur mit ihm beschäftigt. Stoffwahl und die Vorfreude auf ein schnelles Ergebnis sind daran nicht ganz unschuldig.

Lieblingsstoffe

Die Stoffe von Vanessa Christenson haben immer einen ganz speziellen Reiz für mich. Wie sie Farben, Muster, Formen kombiniert macht es für mich unumgänglich die Stoffe in Szene setzen zu wollen. Besonders gelungen finde ich, dass Vanessas Stoffkollektion in Farbgruppen erscheinen. Hier ist nichts kunterbunt, stattdessen sind die Stoffe farblich aufeinander abgestimmt, folgen einem bestimmten Farbverständnis. Darüber lässt sich prima in ihrem Büchern lesen und lernen. Falls es euch interessiert, stelle ich euch die Bücher demnächst hier genauer vor- ihr könnt aber auch schonmal eine Runde eintauchen und bei Barbara über die Bücher und Stoffe lesen gehen.

Nähfortschritte

Die Jellyroll sollte ein Faltenquilt werden, denn auf diese Weise konnte ich den Streifencharakter, sowie den Farbverlauf des Stoffes am besten in Szene setzen. In einem meiner Quiltbücher hatte ich bereits vor einer Weile einen ähnlichen Streifenquilt entdeckt, daran habe ich mich grundlegend orientiert. Fürs Einnähen der gefalteten Streifen habe ich wieder meinen neuesten Lieblingshelfer an meiner Bernina bemüht. Ich behaupte mal, es war sehr hilfreich. Denn durch das Falten des bunten Streifens und das Zusammenstecken mit zwei Streifen weißem Stoff, macht ja nun mal vier Lagen Stoff, gut, wenn man neben ein paar Stecknadeln eine "Anti- Wegrutsch- Hilfe" hat.






Das Quilting

Die Streifen sollten nach dem Quilting hervorstechen. Quasi ein 3D- Effekt im Quilt. Also habe ich die weißen Zwischenstreifen in Matchstick gequiltet. Umso näher die Linien aneinander gequiltet werden, desto mehr treten Patchworkmuster, farbliche Elemente besser hervor.
Fürs Quilting habe ich beim Garn Nummer 2021- natural white- von Aurifil verwendet, welches farblich optimal zum hellen Hintergrundstoff "Bella Solids Bleached white" von moda fabrics passt. Als Batting habe ich das erste Mal Thermolam verwendet, für einen Wandquilt eine gute und günstige Wahl. Das Thermolam selber ist nicht hoch aufbauschend und durch das enge Quilting liegt es anschließend noch platter.

Über das Matchstick- Quilting sagte eine Freundin letztens: "Es sieht aus wie Papier mit Muster, auf welches du was drauf geklebt hast."- Der Papiervergleich finde ich passt hier wirklich gut.

Von meiner Jellyroll habe ich übrigens noch die Hälfte übrig, da hier jede Farbe mit zwei Streifen vertreten war. Die übrigen 21 Streifen habe ich geteilt und eine Hälfte der lieben Julia geschickt und sie hat schon fleißig damit gewerkelt. Für meine verbliebene Hälfte habe ich da schon so eine Idee im Kopf. Mal schauen wie bald ich sie umgesetzt bekomme.

Falls ihr nun Lust auf mehr Uniquilts habt, so habe ich euch eine kleine Sammlung an kostenlosen und kostenpflichtigen zeitlosen Quiltanleitungen zusammengestellt.

voon oben rechts nach unten links: "Hang Ten Ombre Quilt" von Vanessa Christenson, "Tangled" free pattern von Robert Kaufman, "Make a splash" free pattern von Moda, Chrystal System von Robert Kaufman, "In Color" free pattern von Brigitte Heitland, "Polish"- Miniquilt free pattern Fat Quarter Shop, "Remix" free pattern von Robert Kaufman

Alles Liebe

Judith

Donnerstag, 27. April 2017

(Farbenspiel)- eine Gewinnerin und die Sponsoren

Ihr Lieben,

Farben sind ein spannendes Thema. Spannend vor allem wie unterschiedlich sie wahrgenommen werden. Welche Vorlieben man bezüglich einer Farbe hat und welche Wirkungen sie erzielen können.

Es macht unglaublich viel Spaß auf euren Blogs zu stöbern und dabei etwas über euren Farbensinn zu erfahren. Erfrischend und abwechslungsreich, wie unterschiedlich das sein kann.
Eine von euch, die ihre Eindrücke mit uns auf der Linkparty geteilt hat, ist heute die Glückliche darf sich über ein signiertes Exemplar von "Zen Chic inspired" von Brigitte Heitland freuen.
In diesem Zusammenhang nochmal ein großes Dankeschön an Brigitte für die großzügige Spende.

In der Planungsphase des "Farbenspiels" hätten Julia und ich uns nie träumen lassen, das wir so viel positives Feedback bekommen würden. Wir überlegten, was wir aus unserem Stash nehmen könnten, um hier und da ein Giveaway für euch zu organisieren und bestimmte Materialien, Bücher etc. vorzustellen. Das wir nun unsere persönlichen Kleinigkeiten durch solche tollen Sachen, wie etwa das Buch von Brigitte abrunden können- ein schönes Gefühl.

Damit ihr wisst, über welche Kooperationen/ Sponsoren wir sprechen und ihr euch mit uns auf tolle Produkte freuen könnt, möchten wir euch heute gerne vorstellen, wer uns hier so toll unterstützt/ bereits unterstützt hat:


von unten links nach oben rechts: Neuland ( zum Thema Handlettering), Quiltmanufaktur (Patchwork und Stoffe), Snaply Nähkram (Stoffe und Nähzubehör), Fadengerade (Patchwork und Stoffe), Zen Chic/ Brigitte Heitland (Stoffdesign, Patchwork, Interior), Haupt Verlag (Bücher), Karlotta Pink (fair gehandelte hochwertige Stoffe aus aller Welt)

Wir sind unheimlich stolz und glücklich, dass wir euch dieses Jahr mit viele schönen Dingen glücklich und bekannt machen dürfen. Neben den vielen schönen Dingen, freuen wir ebenfalls sehr, dass wir tolle Gastblogger zum Thema Farben gewinnen konnten. Diese stellen wir euch beizeiten hier persönlicher vor.

Uuuups, jetzt hätte ich fast vergessen, die Gewinnerin des Buches bekannt zu geben:

Random. org hat mal wieder Losfee gespielt. Die Glückszahl für den Gewinn des "Zen Chic inspired" Buches ist die Nummer

44

Liebe Ingrid, aka Nähkäschtle, wir gratulieren dir ganz herzlich und wünschen dir viel Freude mit dem Buch.

Alles Liebe

Judith

Sonntag, 23. April 2017

(Farbenspiel)- Die Geschichte der Wasserfarbe

Wir verwenden heute so viele Produkte wie selbstverständlich, dabei war ihre Erfindung ein langer mühsamer Weg. Mit begrenzten Möglichkeiten und Mitteln probierten und experimentierten die Tüftler unter unseren Vorfahren ausgiebig, bis schlussendlich genügend Wissen über Material und ihre Nutzung miteinander bekannt war und ein neues Produkt geschaffen werden konnte.



Eines dieser Produkte ist der Wasserfarbkasten. Lange Zeit war die Verwendung von Pigmenten mit Wasser, wie wir es heute kennen, ein langwieriger Prozess. Nur begabten Künstlern war es möglich in der freien Natur "spontan" zu malen.

Dafür hatten sie jedoch eine lange Liste an Material immer bei sich, um die Pigmente zu mahlen und mit Komponenten wie Öl zu mischen um sie anschließend verwenden zu können.
Die weitere Schwierigkeitsstufe war, dass das Anmischen eines immer gleichen Farbtons mit Pigmenten eine besondere Herausforderung stellte. Für das Abmischen von Pigment und Trägerstoff gab es genaue Rezepturen.
Je nach Haltbarkeit und Qualität gab es eine große Preisspanne bei den Pigmenten, so das manche Bilder bekannter Künstler zu ihrer Entstehungszeit eine völlig andere Farbpalette wiederspiegelten. Doch das fehlende Geld der Künstler, sie zum Kauf minderwertiger Produkte zwang. 

Die Menschen malten schon immer...

Die Höhlenmaler mischten ihre Pigmente mit Wasser und bemalten damit die Höhlenwände. Mit der Zeit drang Sickerwasser in die Felsgemälde ein und das darin gelöste Calciumhydrogencarbonat zersetzte sich beim Verdunsten des Wasser zu Kohlenstoffdioxid und Kalk. Der Kalk bildet eine Kalkinter in den Farbschichten und konservierte so die Kunstwerke dauerhaft.

Ende des Mittelalters war es üblich Leinöl mit Ei zu vermischen, um Eitepmerafarbe als Bindemittel einzusetzen. Aber auch Leim, Gummi, Wachse, Harze oder Casein sind Bindemittel, um Pigmente in vermalbare Farbpasten zu verwandeln.

Heute greifen wir einfach in das Regal eines gut sortierten Fachgeschäfts für Künstlerbedarf. Dort steht uns eine riesige Auswahl an verschiedenen fertig gemischten sofort vermalbaren Farben zur Verfügung. Man könnte sagen, wir haben die Qual der Wahl...Wer nicht von Grundwegen her an Inhaltsstoffen und Bindemitteln interessiert ist, greift einfach nachdem wonach ihm gerade ist.

Heute steht ein Kasten Wassermalfarben auf dem Einkaufszettel jedes Schulneulings.

Der erste Wasserfarbkasten  

Der erste Kasten mit fertig gepresster Farbe, welche mit Wasser vermalbar war, wurde von der Firma Winsor&Newton im Jahre 1835 auf dem Markt gebracht.

Quelle:Studio Tomas King
 Die englische Firma wurde vom Forscher William Winsor und dem Künstler Henry Newton im Jahre 1832 in London gegründet. Bereits drei Jahre später brachten sie die erste Wasserfarbe auf den Markt. Diese Blöcke gepresster auf Glycerin basierender Farbe, waren die ersten dieser Art.
Die beiden Erfinder revolutionierten damit die Geschichte der Kunst. Denn nun war das Malen nicht länger nur den Künstlern vorbehalten, sondern auch Damen der feinen Gesellschaft, sowie die sogenannten Sonntagsmaler hatten nun die Möglichkeit sich in ihrer Freizeit künstlerisch zu betätigen, ohne großartigen Aufwand und das Mischen von Pigmenten. Kurzweilige Projekte waren nun realisierbar.

glycerinbasierte Wasserfarben von Winsor&Newton


Das verwendete Glycerin machte es möglich den Trocknungseffekt der Farbe zu verzögern, sowie dem späteren "Reißen" der Farbe entgegen zu wirken.

Farbpalette Winor&Newton um 1900

Bereits wenige Jahre später gelang es ihnen ihre Formel für die Wasserfarben- Blöcke (water color cakes) so zu verändern, dass eine cremige Emulsion der gleichen als Ölfarben in Tuben verkauft werden konnte.



Heute steht Winsor&Newton für hochwertige Künstlerfarben, sowie Zubehör aller Art und wird weltweit verkauft.

Mit welchen Farben arbeitet ihr am liebsten? Sind es Wasserfarben? Oder doch lieber Acrylfarben? Vielleicht greift ihr auch gerne zu Bleistift, Filzstift oder einem Tintenfüller? Erzählt und zeigt uns mehr und vergesst die Verlinkung zum Farbenspiel nicht.


Alles Liebe

Judith


Donnerstag, 20. April 2017

(Farbenspiel)- Freunde zu Besuch (Ingrid)

Heute darf ich das Farbenspiel mit einem Gastbeitrag bereichern und als kleines Gastgeschenk habe ich Judith ihr bläuliches rosa (selbst gemacht) mitgebracht.
Farben aus der Sicht einer Chemikerin … jetzt denkt sicher mehr als die Hälfte der Leser „Hilfe – das hab ich ja noch nie kapiert“. Aber nur Mut, bei mir steht das Erklären von Beobachtungen genauso im Fokus wie das Experimentieren, den großen Rest erspare ich euch lieber.


   
Zerlegt man natürliches Licht in seine Bestandteile, so erhält man ein Lichtspektrum des sichtbaren Lichtes. Diese Aufteilung beruht auf dem unterschiedlichen Energiegehalt der verschiedenen Lichtqualitäten.


Die Wirkungsweise aller Farbmittel beruht nun darauf, dass sie bestimmte Teile des sichtbaren Lichtspektrums  absorbieren, also quasi verschlucken können. Der Rest des Lichtspektrums wird dann reflektiert, also zurückgeworfen und von eurem Auge aufgenommen. Ihr seht also die Komplementärfarbe dazu.
Die Ursache dafür ist die chemische Grundstruktur eines Farbstoffmoleküls, in denen vereinfacht gesagt Elektronen durch Energie „angeregt“ werden; diese Energiedifferenz entspricht dann einem Bereich des Farbspektrums.


   
Farbstoffe sind Verbindungen, welche die Fähigkeit besitzen andere Materialien zu färben. Dazu müssen sie sich in einer anderen Substanz lösen lassen, wie z. B. in Wasser oder Öl. Sie werden vor allem zum Einfärben von Papier, Textilien und auch Leder verwendet. Ihre chemische Struktur, wie auch die Färbeprozesse sind sehr unterschiedlich und auch kompliziert zu verstehen. Aber sicher habt ihr alle schon einmal etwas von den Farben Purpur, Karminrot oder Indigo gehört.

pixabay, freigegeben zur Veröffentlichung

Purpur und anderes Rot

Purpur bezeichnet einen Farbton zwischen rot und blau (physikalisch violett) und wurde ursprünglich aus Purpurschnecken gewonnen. Er war der teuerste Farbstoff der Welt für Textilien und nur hohen Würdenträgern, wie Senatoren oder Kaisern vorbehalten. Ähnliches gilt auch für das Karminrot oder Scharlachrot, ein sattes Dunkelrot, welches an den Amtsträgern der katholischen Kirche auch als Kardinalsrot bezeichnet wird. Es wurde gewonnen aus den Cochenilleläusen und fand früher auch in dunkelroten Lippenstiften oder Campari Verwendung (heute synthetisch E120).

pixabay, freigegeben zur Veröffentlichung …

Indigo    

Der wohl bekannteste Farbstoff im Kontext mit Textilien ist Indigo, euch sicher bekannt als Jeansblau. Sein ursprünglicher Farbton ist ein sattes dunkelblau (in Richtung violett). Indigo kann in einer Vorstufe aus der indischen Indigopflanze oder dem Färberwaid gewonnen werden.
In einem aufwendigen Färbeprozess wird das Garn immer wieder durch das Färbebad gezogen, wobei es sich gelblich verfärbt, und anschließend mit Luftsauerstoff in Kontakt gebracht, wodurch die blaue Farbe entsteht. Die unterschiedliche Intensität erzielt man durch die Häufigkeit der Färbeprozesse. Da früher die Blaufärber in diesen Trocknungsphasen eine Pause einlegten, spricht man auch heute noch vom „blaumachen“ im Sinne von Nichtstun.


Pigmente      

Sind Farbmittel unlöslich in einem Lösungsmittel, nennen wir sie Pigmente. Diese Farbpigmente sind feste Stoffe, welche ganz fein gemahlen und dann in ein Bindemittel gegeben werden (z.B. in vielen Dispersionfarben, Buntstiften, Wachsmalkreiden, Pastellfarben oder Druckfarben). Früher wurden sie vor allem aus Mineralien und Edelsteinen gewonnen.

     

Ein Farbexperiment

Damit ihr jetzt aber auch ein schönes Farbenspiel erzeugen könnt, möchte ich euch eine Anleitung geben zur Herstellung von völlig ungiftigen Wasserfarben (Farbpigmente in einem Füllstoff). Diese sind ja sehr häufig mit Schadstoffen belastet – bei mir wird aber alles mit reinen Lebensmittelfarben erzeugt, die viel engeren Vorgaben unterliegen. Und nein, dazu braucht ihr keine Laborausrüstung, sondern nur Geräte und Chemikalien, die vermutlich jeder Haushalt beherbergt: Stärke, Backpulver, Essig, Zucker, Wasser und Lebensmittelfarben (flüssig oder fest).



Ich koche als erstes aus knapp 2 Espressotassen heißem Wasser und 4 Espressotassen Zucker in einem kleinen Töpfchen Zuckersirup (einmal aufkochen, dabei gut rühren, dann abkühlen lassen).
Dann füllt ihr jeweils 4 leicht gehäufte Esslöffel Stärke und Backpulver in eine kleine Schüssel und vermischt sie. Dazu gebt ihr dann 5 Esslöffel Essig und verrührt alles gut mit einem Schneebesen.



Es setzen zwei chemische Reaktionen ein, bei denen zum Einen das Backpulver mit Essigsäure reagiert, wobei sich Kohlendioxid und Wasser bilden. Das gasförmige Kohlendioxid sorgt für die Bildung von Blasen, das Gemisch schäumt.
Das so entstehende Wasser sorgt nach und nach dafür, dass die zunächst eher feste, bröselige Masse dann weicher und sogar flüssiger wird. Die Essigsäure acetyliert zum Anderen auch die Stärke, wodurch diese in der Lage ist, das überschüssige Wasser zu binden und so eine insgesamt eher zähflüssige Masse zu erzeugen.


Damit alle Bestandteile möglichst vollständig miteinander reagieren können, lasst die Masse mehrmals für 5 Minuten stehen und rührt sie dann wieder kräftig durch. So verhindert ihr, dass eure fertigen Farben dann am Ende in den Behältern noch weiterschäumen und überquellen. Nach ca. 30 Minuten gebt ihr dann 2 - 3 Esslöffel Zuckersirup dazu und rührt diesen wieder kräftig unter. Es soll eine Masse entstehen, die sehr zähflüssig vom Löffel abtropft.



Ich richte dann einen Eiswürfelbehälter, Teelichthüllen oder einen alten leeren Wasserfarbkasten her und befülle die einzelnen Töpfchen mit den Farben.. Ich habe hier flüssige Lebensmittelfarben zum Kuchen backen genommen; je nach gewünschter Farbintensität von haselnussgroß (pastellige Farben) oder eben mehr für kräftigere Farben. Es klappt auch gut mit Ostereierfärbetabletten (einfach 1/2 – 1 Tablette zerreiben und direkt hineingeben oder wenn ihr sie vorher anmischen wollt in ein wenig Zuckersirup geben).



Anschließend die Töpfchen zu ¾  befüllen und dann mit einem kleinen Metallspieß oder Zahnstochern umrühren, bis die Farbe vollständig durchgefärbt ist; eventuell noch Farbstoff zu geben.
Die fertigen Wasserfarben dann über Nacht an einen trockenen und kühlen Ort zum Trocknen stellen.


Mein Ergebnis sieht auf Papier so aus.


Und da das hier ja eigentlich eine Näh- und Textilaktion ist habe ich natürlich auch einen Test auf Stoff gemacht. Mir gefällt das ganz gut. Wenn ihr die Wasserfarben farbecht und waschbar machen wollt, dann streicht ihr sie einfach nach dem Bemalen mit Textil-Medium ein, heiß bügeln und ist die Farbe fixiert.


So, ich hoffe ich habe eine gute Mischung aus einigen Erklärungen und dem Selbermachen gefunden und wünsche ich viel Freude beim Mit- und Nachmachen im Spiel der Farben!

Ingrid vom Nähkäschtle

Donnerstag, 13. April 2017

(Farbenspiel)- eine Osterverlosung

Im Rahmen des Farbenspiels konnten wir für euch und uns bereits einige Sponsoren gewinnen. Es macht uns stolz und glücklich, dass unsere kleine Aktion bei großen Designern, Onlineversandhändlern, Buchverlagen und Co. auf Interesse stößt. Schön, wenn man so seinen Lesern innerhalb eines Jahres so öfter mal eine Freude machen kann.
Der Osterhase hat etwas ganz Besonderes in seinem Nest für euch versteckt (Teilnahmebedingungen findet ihr am Ende des Posts). 


Für Julia und mich ging im Februar ein Traum in Erfüllung, als wir das Buch "Zen Chic inspired" von Brigitte Heitland im Bloghop mit Barbara, Amy und Grete vorstellen durften.
Brigitte war so lieb uns ein signiertes Exemplar ihres Buches im Rahmen des Farbenspiels zu Verlosungszwecken zur Verfügung zu stellen.



Eigentlich hatten wir geplant, dass erst der Nikolaus oder der Weihnachtsmann euch diese Freude machen wird. Doch konnten wir einfach nicht so lange warten.
Ein tolles Buch mit einer solchen Paletten an farblichen Anreizen zur Gestaltung der eigenen vier Wände und einem frischen passenden Quilts gehört einfach in den Frühling.

Mein "Zen Chic inspired" Projekt


Wer meinen Bloghop- Post damals aufmerksam gelesen hat, hat vielleicht noch die vorgeschlagenen Farben des Moda Palette Builders (mehr dazu im ersten Post) in Erinnerung, anderfalls hier ein Bild:


Da dachte ich  "Okay die Farben passen so!" Tun sie immernoch, es hat sich nichts geändert, doch als ich die entsprechenden Farbtöne vor mir in Stoffform liegen sah, war es mir eindeutig zu dunkel....
Durch Verschieben der Makierungspunkte im Palette Builder konnte ich einige dunkle Töne "aussortieren": 

von links nach rechts: Etchings Stone, Lead, Zen Grey, Off white, Etchings Slate, Fog
Diese kühle aber stimmig Palette trifft eher meinen Geschmack, denn zu dunkel darf es meines Erachtens nicht werden, denn das Sofa und der Teppich sind es schon.

Ich habe inzwischen damit begonnen mein erstes Projekt passend zu meinem Wohnzimmer zu nähen. Dabei habe ich versucht das Muster auf meinem Teppich, in meine Patchworkarbeit einfließen zu lassen...


Viele der Farben der zweiten Palette finden sich in meinem ersten Block, der bald einmal ein Tischläufer werden soll....


Ich bin gespannt, welchen farblichen Tipps der Palette Builder für euch und eure vier Wände vorschlägt. Einige haben ihn bereits angewandt und manch Neues dabei entdeckt.
Das Brigittes Buch ist eine tolle Hilfe und Unterstützung, um mit dem gewonnen Farbwissen nun an die Planung eines (modernen) Quilts zu gehen. Verwendet ihr dabei vorwiegend Unistoffe bleibt ein Quilt zeitlos schön, wie ich finde.

Teilnahmebedingungen:

An der Verlosung nehmen automatisch alle Verlinkungen (ausgenommen Julias und meine) der Linkparty teil. Alles Verlinkungen, welche bis einschließlich zum 17.04.2017 Mitternacht dort vertreten sind, wandern mit einem Los in den Lostopf.
Nochmal zur Erinnerung: Ihr könnt bei der Linkparty Beiträge von Facebook, Instagram, einem Blog oder Flickr verlinken. Ein Backlink im Text ist nicht notwendig (aber wünschenswert), der #farbengespieltes macht es außerdem leichter eure Beiträge unter anderem bei Insta zu finden und dort einen Kommentar zu hinterlassen.

In diesem Sinne, die Daumen sind gedrückt. Wir wünschen euch frohe Ostertage.

Liebe Grüße

Judith

verlinkt zu: RUMS

Samstag, 8. April 2017

(Patchwork- Wegweiser) Unistoffe, Farbkarten selber machen und Stoff für eine Hülle

(Werbung- durch Markennennung/Verlinkung! Das hier gezeigte Material/ Produkte wurden von mir käuflich erworben und wurden mir nicht bereit gestellt. Sollte mir Materialien oder Produkte zur Verfügung gestellt werden, ist der Post dementsprechend zusätzlich gekennzeichnet)

 

Beim Besuch eines Stoffgeschäftes "erschlägt" mich manchmal das Angebot an so vielen schönen Stoffen. Schnell springt mich dieses oder jenes Muster besonders an.
Manchmal bin ich so im Rausch, dass ich völlig vergesse, nach passenden Unistoffen Ausschau zu halten.
Gut, dass ich zu Hause allerlei Unistoffe und Farbkarten von unterschiedlichen namhaften Stoffherstellern habe, um passende Unis herauszusuchen.
Aber keine Sorge, wem diese Farbkarten bisher zu kostspielig waren/ sind und das Geld lieber in Stoffe investiert, für den habe ich hoffentlich heute was passendes.


Gute Vorsätze und Gründe für Unistoffe

Egal welches Projekt mir vorschwebt, beim Stoffkauf ein paar passende Unis mitzunehmen schadet nie, denn

1. passt dieser Uni sicher nicht nur zu diesem einen Stoff, sondern zu vielen weiteren die man schon zu Hause hat

2. ist ein Unistoff als Kombistoff immer eine kostengünstige Alternative zu einem weiteren Stoff mit Muster, bei welchem man sich nicht sicher ist, ob man ihn hierfür wirklich anschneiden mag.

3. Unistoffe sind perfekt als Innenstoff für Taschen, Bindings, Quiltrückseiten.

4. Nur Uni macht auch viel her und wirkt zeitlos. 

Jedoch gibt es bei Unistoffen Unterschiede, manche davon bringen einem nicht so viel Freude, denn sie sind "no name" Produkte und vor allem größere Stoffgeschäfte mit einem breiten Angebot führen diese Unis. Sie sind meistens auch in der Haptik eher fest, dafür liegen sie zumeist mit einer Stoffbreite von 1,50 m etxtrem breit und sind preisgünstig.

Ich möchte euch heute erzählen, warum ich nur noch "Marken"-Unis kaufe, sogenannte Solids, amerikanischer Stoffhersteller.
Für ein besseres Verständnis und weil ich selber an Beispielen Dinge am einleuchtendsten finde, mag ich euch von einer Gegegebenheit erzählen, wo Unis eine gewichtigere Rolle spielten.

Unis am Beispiel

Bei meiner Suche nach einem passenden Außenstoff für eine U-Hefthülle habe ich meinen Stoffvorrat nach einem kindlichen, aber nicht zu kitschigem und vor allem nicht rosafarbenen Stoff durchsucht. Mehrere Stoffe kamen in Betracht. Diese habe ich dann erstmal auf meiner Schneideunterlage zwischengelagert.
Nach der Suche, in Frage kommender Musterstoffe, kommt bei mir grundsätzlich die Suche nach passenden Unistoffen- sei es als Futter, Ergänzung, zur Beruhigung/Unterstüzung des Musters etc.
Wie es der Zufall wollte, kamen für die fraglichen Musterstoffe beinahe alle Solids aus dem Designerbundle von Vanessa Christenson in Frage.



In solchen Bundlen/PreCuts werden bei Moda immer Zettel mit Nummern der einzelnen Stoffe mitgeliefert. Mit diesen Nummern kann man aber ohne die Farbkarten erstmal nicht viel anfangen.
Ich habe mir die Mühe gemacht alle Fat Quarter entsprechenden der Nummern auf dem Zettel auf der Farbkarte wiederzufinden. Die Nummer, den Namen und die Bezeichnung "Bella Solids"( die spezielle Bezeichnung für Unis aus dem Hause Moda fabrics)  auf einem Klebeetikett notiert.


Gut sortiert- schnell gefunden

Mit diesen Klebeetiketten und den Notizen versehe ich die Unistoffe aller Hersteller, welche ich kaufe. Manche Onlineshops nehmen mir diese Arbeit bereits ab, andere nicht. So weiß ich aber immer welche Farbe ich in der Hand halte und welcher Stoff leer ist und ich nachkaufen muss.
Hier kommt dann spätestens bei günstigen No- name- Produkten mein Stolperstein....
Die Möglichkeit genau diesen oder jenen Farbton nachzukaufen, ist bei No- name Unis schwierig, außerdem stimmt oft die Qualität nicht. Die Stoffe laufen stark ein und sie färben ab.
Die Händler ordern Stoffe, auf den Pappsteckern in den Ballen, steht vielleicht der Preis, wieviel Meter insgesamt auf dem Ballen gewickelt wurden und mit ganz viel Glück wie breit der Stoff liegt. Farbnummer? Fehlanzeige!



Die Marken- Unis werden auf Pappsteckern geliefert, welche zum einen den Herstellernamen tragen, des weiteren eine Nummer und manchmal neben der Nummer die namentliche Bezeichnung des Stoffes. Selbstverständlich wird auch hier die Gesamtlänge des Stoffes auf dem Ballen angegeben, ebenso der Preis.
Da es sich hier um amerikanische Produkte handelt, gibt es hier den Vermerkt 44". Das bedeutet, dass der Stoff 44" breit liegt, das sind bei uns im metrischem System dann knapp 1,10m.

Die Möglichkeit einen Stoff anhand einer Nummer und/oder eines Namens jederzeit nachkaufen zu können, ermöglicht mir eine viel bessere Planbarkeit bei der Farbwahl. Ich muss nicht die letzten vier Meter kaufen, damit es auf alle Fälle für das aktuelle Projekt reicht (und ich hinterher massig übrig habe). Ich weiß, dass ich die Stoffe an unterschiedlichen Stellen jederzeit online/offline nachkaufen kann und Qualität und Farbe gleichbleibend ist. Gesetzt: Ich habe mir die richtige Nummer gemerkt. Besser ist immer sie sich schriftlich zu notieren.



Kommen wir zurück zur U-Hefthülle, für welche ich diesen Musterstoff aus der Serie "Zephyr" von Rashida Coleman- Hale für Cotton&Steel gewählt habe und als Unistoff  den Bella Solids "Navy" von Moda.



Ein weiterer Favorit für die Hülle war dieser Waschbärstoff von Tula Pink aus der Kollektion "Acacia" für Free Spirit. Hier passten insgesamt sieben Unis hervorragend. Besagter "Navy", außerdem "Melon", "Mint" "Pistacchio", "Terrain Cactus", "Spray", "Caribbean" und "Ruby Ice" aus dem Designer Bundle.
Da "Melon" der einzige warme Farbton in dieser Komposition war, wählte ich noch "Barn Door" und "Bettys Red" (ebenfalls Bella Solids") aus meine Univorrat aus.



Neben farbigen Unis, verwende ich am liebsten noch einen weißen oder grauen Uniton, um die Farben zu beruhigen und sie gleichzeitig besser zur Geltung zu bringen. Hier habe ich auf "Off white" zurück gegriffen.

Alternative zu teuren Farbkarten

 


Nicht vergessen habe ich meine Ankündigung zu Beginn des Posts, euch eine Alternative für den Kauf kostspieliger Farbkarten zu zeigen.
Ihr braucht dafür lediglich Farbbeispielkarten aus dem Baumarkt. Diese kann man sich kostenlos als Exemplar mit nach Hause nehmen. Ein solcher Farbstreifen zeigt die Farben in mehreren abgetönten Varianten- welche mit Nummern versehen sind- die uns aber vollkommen egal sein können.  Außerdem einen gemusterten Stoff. Ich habe hier ein gut gehütetes Schätzchen von Angela Walters für Art Gallery fabrics.




Die Farbbeispielkarten zerschneidet ihr jetzt in die einzelnen Farbvorschläge. Auf diese Weise bekommt ihr viele verschiedene Farbkarten. Nun legt ihr die Farbkarten an euren Musterstoff und schaut, welche Farben am ehesten als Uni- Kombination in Frage kommen. Ich habe mich an den bunten Akzenten im Stoff orientiert und finde folgende Farben passend.



Die passenden Farbkartenstücke könnt ihr nun zum nächsten Besuch im Stoffladen mitnehmen, dort kann dann anhand der Farbkarte der passende Unistoff ermittelt werden.






Solltet ihr online bestellen, fragt ihr am besten bei den Shopbetreibern nach, bevor ihr ihnen die Farbkartenstücke zu Stoff- Findungszwecken zukommen lasst. Wisst ihr erst einmal, welcher Stoff mit eurem Farbbeispiel kompatibel ist, so könnt ihr es euch auf der Rückseite ganz einfach vermerken.

Das ist heute ein sehr langer Post geworden. Ich hoffe, dass ich Fragen rund um Unistoffe, (teure) Farbkartenalternativen und mehr beantworten konnte. Solltet ihr mehr wissen wollen oder manches nicht klar geworden sein, so lasst es mich wissen.

Alles Liebe

Judith

verlinkt zu: HoT, Creadienstag